Notfunktag am Braunsberg ein Eindruck aus dem OE3er Land

QTH - Der Braunsberg bei Hainburg

Blick auf die Donau

Der Braunsberg ist einer der Hundsheimer Berge mit einer Höhe von 346m über Adria. Vielleicht ist er nicht der größte Berg in Österreich, aber da wo er sich empor streckt, ist er einer der größten leicht erreichbaren Plateaus im Marchfeld, das ja bekannt ist dafür, relativ flach zu sein. Am Fuße des Braunsberg liegt Hainburg an der Donau und auch die Nähe zu Bratislava (und deren Repeatern) macht diesen Berg zu einem idealen Ort für Funkverbindungen. Am höchsten Punkt liegt ein großer Parkplatz, der auch viel besucht ist. Durch die windigen Verhältnisse kamen viele Menschen um ihre Drachen steigen zu lassen oder nur um die tolle Aussicht zu genießen.

Die Übungsannahme

Die vom LV1 durchgeführte Übung traf die Annahme, das ein flächendeckender Blackout (Stromausfall) die herkömmliche Kommunikation unmöglich macht. Eine Notfunkzentrale in der Eisvogelgasse mit dem Clubrufzeichen des LV1 OE1XA fungierte als Informationsdrehscheibe für die BOS Organisationen. Einige mobile OMs waren in Wien unterwegs und meldeten verschiedene Vorfälle über die 2m Frequenz 145.500 und 70cm 438.950 dem Kahlenberg-Repeater. 

Wir bezogen mit unserem Hänger am Braunsberg Stellung und konnten von diesem Standort sehr gut die 2m Frequenz hören wie auch die Repeater Kahlenberg und im Anschluß den Exelberg. 

Alex OE1DXU bediente die KW-Station und ich übernahm das 2m/70cm Band an der UKW Station. Eine 5m lange 2m/70cm Antenne und die 2m/70cm Yagi auf einem drehbaren Masten ermöglichten das genaue Ausrichten auf die verschiedenen Bereiche von Wien. Die Kurzwellen Antenne war eine HighEndFed 20m lange Drahtantenne, die leider das 80m Band nicht erfassen konnte. Nachdem wir aber neben der Notfunkübung auch die Standortbedingungen des Braunsberg testen wollten, konnte sich Alex auf der Kurzwelle einiger toller Verbindungen erfreuen. Für das nächste Mal ist die Erweiterung mit einer Vertikal-Antenne, die handlicher ist, als die Cushcraft R9 nämlich die bewährte Diamond CP8 Antenne in Vorbereitung. Damit sind auch QSOs auf 80m möglich.

Die Energie erhielten wir aus einem 2 kW Notstromaggregat, das uns in den 6 Stunden gute Dienste leistete. Der Kraftstoff - Verbrauch belief sich auf 1 Liter pro Stunde bei vollem Funkbetrieb. Die HAMNET-Vorbereitung konnten wir leider an diesem Tag aus Zeitgründen nicht testen. Zu lange dauerte das Sichern der Antennen wegen dem 30-50km/h Südföns, der ganz schön an unserem mobilen Shack rüttelte.

Übungsverlauf und Fazit

Im Übungsverlauf wurden verschiedenste Vorfälle angenommen - vom verstauchten Fuß bis zu einem Großbrand am Flughafen wurden diese über 2m oder dem Kahlenberg Repeater an die Einsatzzentrale gemeldet, die diese Vorfälle protokollierte und abarbeitete.

Die Meldungen wurden immer mit dem Wort "Übung" begleitet, um nicht zuhörende Stationen, die von der Übung nichts wussten, nicht fehl zu leiten.

Der Empfang am Braunsberg war hervorragend und zwar so gut, dass einige Standorte, die von der Eisvogelgasse aus auf 2m nicht aufzunehmen waren, über die drehbare Yagi immer noch gut verständlich hereinkamen. Wir übernahmen die Übersetzung für einige dieser Meldungen an den Repeater also humanoider 2m/70cm Übersetzer. Auch die eine oder andere Meldung wurde von uns an die Zentrale abgesetzt, so ließen wir einen Paragleiter in der Nähe fingiert abstürzen und forderten die Bergwacht und einen Rettungshubschrauber an. 

FAZIT: Auch wenn das nur eine Übung war, so wurde doch der vorteilhafte Standort, 30 Minuten von meinem Heim-QTH sichtbar. Einzig die Wintersperre ist ein kleines Hindernis im Jahreskreis, aber über die restliche Zeit kann man so gut und schnell eine Empfangsbereitschaft herstellen. Die Stromversorgung hat auch gut geklappt, einzig während der Tankpausen mussten wir uns kurz abmelden. Hier möchte ich gerne eine Batterie-Pufferung andenken und dass mit einer Stromverteilerschiene realisieren. Also zentrale Einspeisung aller Geräte mit einer Autobatterie zum Umschalten. Also technisch ist die Notfunkfrage einmal geklärt.

Bleibt noch die organisatorische Frage. Als "OE3er" ist man bei so einer Übung zwar geduldet aber nicht wirklich wahr genommen. Klar durch die kurzfristige Eigenaktion waren wir nicht wirklich eingeplant. Dies soll keine Kritik an der Organisation des Wiener Notfunk Teams sein sondern die geteilte Erkenntnis, das technisch relativ schnell neue Ideen umgesetzt werden können aber die entsprechende Integration in die OEVSV-Struktur muss ebenso geplant und durchgeführt werden. Also einer der nächsten Schritte ist die Integration dieser Möglichkeit in die Organisationen des OEVSV. Hierzu sind die ersten Schritte schon erledigt und sobald sich diesbezüglich was tut, werde ich das im Blog weiterschreiben.

Auf alle Fälle hat sich Alex seine "Tortenecken" redlich verdient, Danke an dieser Stelle, dass du solche Aktionen so toll unterstützt.

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