Sommerhitze und Winterfrost

Remote Control ICOM IC-9700

Es gibt verschiedene Amateurfunkstationen in den unterschiedlichsten Ausführungen. Viele Funkamateure erzählen bei den verschiedenen Gelegenheiten, wie sie ihre Amateurfunkstation gestaltet haben. Auch findet man viele Fotos von diesen auf QRZ.com bzw QRZCQ.com.

Meine Station habe ich nach folgenden Gesichtspunkten gestaltet - Platzangebot, kurze Antennenkabelwege, Platz zum Basteln und Funken und gleichzeitig soweit von der Familie entfernt, dass niemand gestört wird. Der naheliegendste Ort war der nicht ausgebaute Teil des Dachbodens.

Dieser ist hoch und geräumig aber auch nahe an den Antennen und dazu ungedämmt. Dadurch ist er im Sommer angenehm heiß und im Winter erfrischend kalt. "Das hält ein Funkamateur schon aus!" habe ich mir gedacht und ja es geht eigentlich. Aber es gibt auch Tage, da sitze ich gerne im Keller und genieße die Wärme. 

Eine Lösung dies zu realisieren also Amateurfunk zu betreiben und gleichzeitig nicht unmittelbar im Shack zu sitzen ist eine Remotesoftware. Bei FT8 Betrieb reicht eine Remotedesktop Verbindung auf den PC im Shack und man kann schon loslegen aber wie ist es mit UKW Betrieb und Sprachbetrieb. 

ICOM bietet eine Software an, ICOM RS-BA1 Remote Control, die man auf einem Laptop/PC installieren kann und durch Einrichten des Funkgerätes auf Netzwerkbetrieb kann man sich über WLAN/LAN Verbindung mit dieser Software auf das Gerät verbinden.

Eine tolle Anleitung habe ich auf Youtube gefunden im Ham Radio DX Kanal.

Mit dieser Anleitung konnte ich sehr schnell das Funkgerät als auch die Software einrichten und die ersten Verbindungen waren möglich. Das Programm startet zuerst die Remoteverbindung auf das Gerät über das Netzwerk durch die drei IP-Port 50001 für Einstellungen, 50002 für RX und 50003 TX. Wenn man über das Internet auf diese Station zugreifen möchte, dann sind diese drei Port notwendig (Firewall-Rules).

Sobald das Gerät verbunden ist und auch die entsprechenden Audiokarten initialisiert sind, kann man das Hauptprogramm öffnen.

Mein Setup ist relativ einfach gehalten und die Bestandteile hatte ich schon zu Hause. Ein alter Laptop mit einer Focusrite Soundkarte und einem Headset reichen aus um eine gute Soundqualität zusammen zu bringen. Am Anfang hatte ich beim Empfang immer wieder Aussetzer und konnte diese loswerden indem ich die WLAN Bandbreite schmäler gemacht habe, dadurch wurde die Verbindung stabiler und die Aussetzer waren weg. An diesem Punkt ein großes Dankeschön an Alex - OE1DXUs Geduld, mit mir dieses Setup ausgiebig zu testen. 

Das Wasserfalldiagramm ist veränderbar per Mausklick, sodass man zwischen 0.5 - 100 KHz Schritten umschalten kann um entweder die Details zu sehen oder eine tolle Übersicht zu erhalten. 

Das Aktivieren der PTT Taste geht via Mouse-Click und bleibt so lange aktive, bis man diese wieder anklickt. Da kann es schon passieren, dass man länger als gewollt auf Sendung bleibt. Weiters ist der Connect-Button mit dem man sich auf das Gerät verbindet und der Transmit Button gleich neben einander. Es ist mir nicht nur einmal passiert, dass ich anstatt zu Senden, das Gerät ausgeschalten hatte. 

Eine tolle Funktion ist auch der Memory Channel Editor, mit dessen Hilfe man zwischen den wichtigsten Frequenzen hin und herschalten kann. Dabei werden alle Einstellungen wie Betriebsart, Frequenz, Split und CTCS-Ton mitgespeichert. Also eine tolle Funktion damit man schnell zwischen verschiedenen Repeatern bzw. Direktfrequenzen herumnavigieren kann.

 

 

 

Ich habe noch nicht alle Frequenzen hinzugefügt, das möchte ich gerne via CSV - File ergänzen.

Weiters konnte ich nicht widerstehen und musste natürlich den per USB anschließbaren ICOM RC-28 bestellen, damit erhält man einen guten Zugriff zur PTT-Taste und dem Frequenz-Drehknopf.

Alles in allem bereichert diese Software die Nutzung des ICOM IC-9700er Gerätes, da es viele Funktionen zugänglicher macht und eine tolle Ergänzung im Funkalltag ist und das ist das wichtigste: Es bringt das Shack ins Homeoffice!

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