Not- und Katastrophenfunk Kapitel 4 – Ergebnisse und die Rolle des Funkamateurs im Bezirk

Ergebnisse der Tests

Die Ergebnisse werden nach Feuerwehrunterabschnitt dargestellt. Um die Spannung vorweg zu nehmen, alle Feuerwehrstandorte waren erreichbar, wobei die Details noch nicht veröffentlicht werden können. Aber eine Kurzzusammenfassung ist möglich:

  • Unterabschnitt Gänserndorf: 24 Feuerwehren waren erreichbar, davon kam der Repeater Matzen-Wartberg 11x zum Einsatz.
  • Unterabschnitt Gross-Enzersdorf: 27 Feuerwehren waren erreichbar, davon kam der Repeater Rutzendorf 6x zum Einsatz.
  • Unterabschnitt Marchegg: 13 Feuerwehren waren erreichbar, davon kam der Repeater Schönfeld 4x zum Einsatz.
  • Unterabschnitt Zistersdorf: 26 Feuerwehren waren erreichbar, davon kam der Repeater Ebenthal-Steinberg 23x zum Einsatz.

Aus dieser kleinen Statistik lässt sich erahnen, dass der Unterabschnitt Zistersdorf mit seiner hügeligen Topologie die größte Herausforderung darstellt und wie wichtig die Repeater im Bezirk sind. Eine Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr der OMV ergibt Zugang zu hohen Masten und das ermöglicht die 100%tige Erreichbarkeit aller Feuerwehren im Bezirk.

Fazit:

Die Testergebnisse haben gezeigt, dass eine Tetradirekt Verbindung im Bezirk Gänserndorf möglich ist unter den folgenden Voraussetzungen:

  • Stationsgeräte mit fixen Antennen und hochwertigen Kabeln
  • Repeaterbetrieb mit Notstromversorgung
  • Aktivierung der Repeater im Falle eines Stromausfalles bzw. Blackouts
    • Repeater in Rutzendorf, Matzen, Schönfeld und Ebenthal
  • Aktivierung der Stationsgeräte in den Feuerwehrhäusern
  • Stationierung von Rettungs- und Polizeikräften bei den Feuerwehrhäusern und Konzertierung der Kanäle und Repeaterkanäle über die BOS Organisationen hinaus.
  • Koordination und Kommunikation mit den angrenzenden Bezirken.

Die Rolle des Funkamateurs

Nachdem die Verbindungen innerhalb des Bezirkes gesichert erscheinen, zumindest konzeptionell, bleiben zwei Fragen offen:

  1. Wie kommen Meldungen von Außen in den Bezirk?
  2. Wie kann die Bevölkerung einen Notfall melden und wie kann diese verständigt werden?

Die erste Frage ist im Bereich des Amateurfunkes zu lösen. Der Funkamateur kann auch im Blackoutfall mit Hilfe von Notstromversorgung noch immer weltweit und auch regional kommunizieren. Das 40m und 80m Band öffnet österreichweit die Möglichkeiten jedes Bundesland zu erreichen, zumindest zeigt das der Kontest vom 1. Mai, das Stationen vom Bodensee bis zum Neusiedlersee miteinander Verbindungen zu Stande bringen, so die Ausrüstung vorhanden ist.

Weiter zeigen die VHF/UHF Kontests einmal im Monat, dass Verbindungen via 2m und 70cm SSB-Band von Croatien bis nach Tschechien, Slowakei, Polen und Deutschland möglich sind, so die horizontal polarisierten Antennen vorhanden sind und auch der Standort passt.

Mobile und stationäre QO-100 Stationen können zumindest 70% weltweite Abdeckung schaffen und so auch internationale Verbindungen ermöglichen, unabhängig von der momentanen Propagation und Sonnenaktivität.

Natürlich ist der DX-Betrieb auf all den anderen Bändern eine gute Möglichkeit Informationen auszutauschen.

Die Rolle des Funkamateurs im Blackout bzw. Strommangel - Falles könnte folgende Punkte beinhalten:

  • Unterstützung der jeweiligen Feuerwehr beim Erstellen der Tetra-Direkt Verbindung nach Gänserndorf
  • Regelmäßige Lagemeldungen ins Feuerwehrhaus (Morgens, Mittags und Abends)
  • Monitoren des überregionalen Funkverkehrs um die Entwicklung außerhalb des Bezirkes zu melden.
  • Empfang und Übertragung von internationalen und nationalen Funkmeldungen via Kurzwelle, UKW und QO-100 Satelliten Verbindungen. (Konvinient-Funk).
  • Absetzen von Meldungen und Sicherstellung des sogenannten Konvinient-Funkes.

Die zweite Frage ist im Bezirk relativ einfach erklärt - das Feuerwehrhaus ist die zentrale Anlaufstelle um Hilfe zu erhalten, Informationen auszutauschen oder Versorgung zu erhalten.

Die Versorgung der Bevölkerung mit Informationen sollte durch Sicherstellung der Notstromversorung der überregionalen Rundfunksender gesichert sein, fallen diese aus kann man überlegen lokale Mikrosender für Meldungen zu verwenden, so die Bevölkerung ein Autoradio bzw. ein Kurbel- oder Kofferradio zur Verfügung hat.

Aber wie kann Fr. Müller, Hr. Bondi in den USA eine Meldung übermitteln, wenn die Telefone nicht mehr funktionieren und das Internet nicht mehr zur Verfügung steht?

Dieser Frage gehe ich im nächsten Beitrag nach.